Arten von Korrosion auf Aluminiumoberflächen

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Korrodierte Aluminiumplatte

Die direkte Zersetzung einer Aluminiumoberfläche wird als Korrosion oder auch “korrosiver Angriff“ bezeichnet. Die häufigsten Arten von Korrosion sind:

Galvanische Korrosion

  • Eine galvanische Korrosion tritt bei Vorliegen zweier unterschiedlicher metallischer Werkstoffe in einer korrosiven Umgebung auf.

  • Wenn Aluminium mit Edelmetall (z.B. Kupfer, Zink und bestimmten Stahlsorten) in Berührung kommt, wird das unedlere Aluminium zuerst abgebaut.

  • Es ist daher problematisch, z.B. Aluminium und verzinkten Stahl zu kombinieren. Bei dem mit Zink überzogenen Stahl steht der Zink mit dem Aluminium in Kontakt. Hier wird dann das Aluminium und nicht die verzinkte Oberfläche abgebaut.

  • Beispiele für typische Schäden im Zusammenhang mit galvanischer Korrosion:
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Typisches Beispiel für Aluminium, das galvanischer Korrosion ausgesetzt ist

Lochfraßkorrosion

  • Lochfraßkorrosion tritt am häufigsten als lokale Schäden an der Aluminiumoberfläche und führt in der Regel zu ästhetischen Schäden anstatt funktioneller Schäden.

  • Lochfraßkorrosion kann dann auftreten, wenn Aluminium  in einer sehr feuchten, oft salzhaltigen Umgebung ( z.B. in Meeresnähe) eingesetzt wird.

  • Tritt zum Beispiel auch auf in gewöhnlichem Schmutz, Brackwasser u.ä., sowie in Umgebungen in denen das Wasser nicht ablaufen oder abtrocknen kann.

  • Beispiele für typische Schäden im Zusammenhang mit galvanischer Korrosion:
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Aluminiumstück vor Korrosionsangriff
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Aluminiumstück mit Lochfraßkorrosion

Aluminium in maritimen Umgebungen

Wenn Aluminium in maritimen Umgebungen verwendet werden soll und daher seewasserbeständig sein muss, um Korrosion zu vermeiden, wird gemäß der Norm EN13195:2009 empfohlen, einen großen Anteil von Legierungen der Serien 5000 und 6000 für maritime Projekte zu verwenden. Unter anderem die Legierungen 5083, 5754, 6060 und 6082.

Für maritime Aluminiumkonstruktionen wird ferner empfohlen, gemäß EN1999-1-1 (Eurocode 9) Schrauben, Nieten und andere Verbindungselemente im Material A4 316 - säure- und rostfrei - zu verwenden. Wenn diese nicht verwendet werden, besteht die Gefahr einer galvanischen Korrosion.

Säuren und Basen sind schädlich für Aluminium

Der optimale pH-Wert für die Oxidschicht liegt im Bereich von 4 bis 9. Säuren und Basen brechen die Oxidschicht auf und öffnen so die rohe Aluminiumoberfläche. Wenn Aluminium sehr starken säure- oder alkalischen Umgebungen außerhalb des pH-Bereichs 4 bis 9 ausgesetzt ist, kommt es zu heftiger Korrosion in Form von Lochkorrosion.

Basen brechen das Aluminium schneller auf als Säuren, zum Beispiel reagiert konzentrierte Natronlauge so heftig mit Aluminium, dass beide anfangen zu kochen.
Die Reaktion beider Stoffe potenzieren sich wechselseitig, die Temperatur steigt und je höher die Temperatur, desto schneller die Reaktion.

Ein Beispiel für ein gemeinsames alkalisches Material ist Beton, das normalerweise einen pH-Wert zwischen 12,5 und 13,5 hat. (Quelle:https://ing.dk/artikel/betonens-ph-vaerdi-falder-76466). Beton kann daher Schäden an der Aluminiumoberfläche in Form von Lochfraßkorrosion verursachen.

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Aluminiumfassade von Beton angegriffen.
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Nahaufnahme der Aluminiumplatte der von Beton angegriffen wurde.